Direkt zum Inhalt
Gespeichert von silke.kleinhan… am
Online-Spam stellt professionelles Research vor neue Herausforderungen

Februar 2024

Seit der Gründung von Content5 hat sich das Informations- und Rechercheumfeld kontinuierlich gewandelt. Seit letztem Jahr wird die Art und Weise wie wir recherchieren und arbeiten vom nächsten großen technischen Sprung geprägt: der Künstlichen Intelligenz (KI). Neben der Frage, wie wir KI bestmöglich in unsere Recherchetätigkeit einbinden, beschäftigt uns vor allem die Frage, inwieweit sich KI auf die Qualität der Inhalte im Netz und die Auffindbarkeit seriöser und hochwertiger Informationen auswirkt. Nach einem Jahr KI im Einsatz zeichnet sich ab: Die Suche nach Informationen wird schwieriger.

Content vom Fließband und KI-generierte SEO verwässern das Suchergebnis

Laut Recherchen der Universität Leipzig, der Bauhaus Universität Weimar und des Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence (ScaDS.ai) wirkt sich die Nutzung von KI unmittelbar auf die Suchergebnisse in Suchmaschinen aus. Ein großes Problem ist dabei sogenannter SEO-Spam, der die Rankings der Suchergebnisse beeinflusst und mithilfe von KI noch schneller generiert werden kann. Und auch die Google-News-Suche leidet unter einer Fülle von KI-generierten Inhalten: Wie der Branchendienst 404 Media zuletzt berichtete, fördert Google News teils plagiierte, von KI generierte Inhalte. Zwar versuche Google, Spam auf Google News zu bekämpfen. Da das Unternehmen aber nicht prüfe, ob Inhalte von KI oder einem Menschen geschrieben wurden, würden immer mehr KI-generierte Inhalte den Weg in die Google-News-Suche finden.

Zudem werden die zahlreichen Bots im Netz nun zusätzlich mit KI-generierten Inhalten versorgt. So wird es noch mal einfacher, Fake News und Desinformation über soziale Medien und andere Kanäle zu verbreiten. Darüber berichtete bspw. das IT-Wirtschaftsmagazin CIO.

Im Ergebnis dürfte der Anteil an plagiierten und falschen oder zumindest fehlerhaften Inhalten im Netz künftig weiter steigen. Auch für uns wird es damit schwieriger, relevante Inhalte zu finden und zu verifizieren. Der Rückgriff auf professionelle, in der Regel kostenpflichtige Datenbanken mit validierten Inhalten und eine profunde Schulung unserer Mitarbeitenden wird in diesem Kontext immer wichtiger. Zudem müssen wir unsere Suchstrategien weiter anpassen. War Google lange Zeit als Suchmaschine die erste Wahl, greifen wir zunehmend auf Alternativen zurück. Beispielsweise nutzen wir nun selbst KI, um im von KI-generierten Beiträgen gefluteten Netz mehr und bessere Informationen zu finden. Paradox, aber es funktioniert. 
 

Drei Zeitungsstapel mit unterschiedlichen Höhen